Das Hallenbad als Genossenschaft

Die SPD Bedburg-Hau stellt neue Überlegungen vor

Wilhelm van Beek

Aufgrund der finanziellen Krisensituation der Gemeinde Bedburg-Hau steht das Hallenbad „BedburgerNass" wieder auf dem Prüfstand. Laut Ratsbeschluss soll sich die Verwaltung in spätestens drei Monaten klar zu einer Sanierung oder Schließung des Bades positionieren. Als Ergebnis einer Diskussion zur Zukunft des Bades auf ihrer jüngsten Mitgliederversammlung bringt die SPD Bedburg-Hau jetzt eine neue Überlegung ein: das Hallenbad als Bürgergenossenschaft.

„Ob die Gemeinde das Bad finanziell weiter tragen kann, hängt ganz entscheidend davon ab, inwieweit es gelingt, den Gemeindehaushalt zu konsolidieren. Durch Sparen, Einnahmeverbesserungen und Entlastungen von Bund und Land. Die SPD möchte das Bad, wenn eben möglich erhalten. Für das Baby-, Kinder- und Schulschwimmen, für die DLRG-Ortsgruppe oder zum Gesundheits- und Therapieschwimmen für Jung und Alt. Dies ist derzeit aber alles sehr ungewiss“, gibt der Vorsitzende der SPD Bedburg-Hau, Wilhelm van Beek, zu bedenken.

Die Sozialdemokraten sind der Auffassung, dass zum Erhalt des Bades nichts unversucht gelassen werden darf und bringen die Führung des Hallenbades als Genossenschaft in die Beratungen ein. Van Beek: „Genossenschaft klingt möglicherweise für manchen etwas „verstaubt“, nach Kommunismus. Dabei ist das Gegenteil der Fall. Volksbanken beispielsweise sind Genossenschaften.“

Die SPD-Fraktion beantragt zur nächsten Ratssitzung das Genossenschaftsmodell für das „BedburgerNass“ auf Machbarkeit analysieren zu lassen. Des weiteren erneuert die SPD in dem Antrag ihre Anregung zur Gründung eines Fördervereins.

Dass die SPD-Bestrebungen keineswegs unrealistisch sind, beweist die niedersächsische Gemeinde Nörten-Hardenberg, wo seit 2005 ein Hallenbad als Genossenschaft betrieben wird und deutschlandweit Nachahmer findet. „Dort retteten engagierte Bürger das Bad. Die Genossenschaft ist der Betreiber und wird unterstützt durch einen Förderverein“, weiß van Beek und ergänzt: „Das Modell wurde unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten als zukunftsorientiert und innovativ anerkannt.“

Das Konzept, Genossenschaft plus Förderverein, ermöglicht in idealer Weise die Verbindung von ehrenamtlichem Engagement und gewerblicher Betätigung sowie von Bürgern, Unternehmen, der Gemeinde und Vereinen, betont die SPD. Van Beek: „Wir halten daher auch unabhängig von der aktuellen Situation unsere Überlegungen für sinnvoll. Denn bei jeder weiteren Krisensituation steht wohlmöglich das Hallenbad wieder zur Disposition.“

Der SPD Bedburg-Hau ist bewusst, dass für den Erfolg des Konzeptes insbesondere die Bevölkerung hinter dem Bad stehen muss und viele Bürger bereit sind sich ehrenamtlich zu engagieren. „Am Anfang gilt es aber erstmal, die Machbarkeit einer Genossenschaft überhaupt auszuloten. Danach sieht man klarer. Wir wollen eine Anregung geben, von der wir glauben, dass sie zielfördernd sein kann“, so van Beek. Angesichts der Ungewissheit beim Bad, sieht die SPD Bedburg-Hau die Notwendigkeit gegeben, grundsätzlich auch über neue Wege nachzudenken. „Wir verstehen unseren Antrag auch als Anschubimpuls. Was anderswo funktioniert, sollte auch für Bedburg-Hau ein prüfenswertes Vorbild sein“, unterstreicht Wilhelm van Beek.

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